ELISA MANIG, Feder, 2022, Stahl, 16 x 21 x 16 cm
Ab dem 25. März präsentiert die Galerie Jarmuschek + Partner im Rahmen der Einzelausstellung schweben, stürzen, fliegen erstmals installative Objekte und Zeichnungen von Elisa Manig. Die in Hamburg lebende Künstlerin versetzt uns mit ihren Werken in einen intensiven Zustand der körperlichen und sinnlichen Auseinandersetzung. Wie in einem Strudel versuchen wir als Betrachter:innen, uns zu orientieren und die physischen Gegebenheiten ihrer Arbeiten im Raum zu ergründen, doch immer wieder stoßen wir auf Irritationen und vermeintlich unmögliche Konstellationen, in denen Gewicht, Schwerkraft, Spannung und Dynamik neuen Gesetzen zu folgen scheinen. Mit reduzierter Formensprache und oft heiteren, leichten Farben verarbeitet die Künstlerin Elemente aus unserer Alltagswelt.
Auch in ihren Zeichnungen verhandelt Elisa Manig räumliche Dimensionen und kreiert im Spannungsfeld optisch leichter und beschwerender Farben ein verblüffendes Kräftemessen. Noch im Wahrnehmungsprozess fügen sich Passformen im Geiste zusammen oder stoßen sich einzelne Elemente auf geheimnisvolle Weise fühlbar ab. An einer Linie wird gezogen, eine andere wirkt notdürftig festgeklebt. Ein mit wenigen strichen gezeichnetes Objekt droht vom Papier zu kippen.
Elisa Manig spielt in ihren Arbeiten nicht nur mit unserer Seherfahrung sondern auch mit unserem grundlegenden Verständnis der Funktionsweise unserer physischen Welt. Mit verstörender Leichtigkeit stellt sie unsere intuitive Reaktionsfähigkeit infrage, entlarvt unsere ureigenen menschlichen Impulse und Schutzinstinkte und führt diese ad absurdum. Indem sie unser Einschätzungsvermögen in Bezug auf unsere Umwelt unterwandert, vermag sie uns zu verunsichern: Was sehen wir hier wirklich? Können wir unserer Wahrnehmung trauen? Und müssen wir selbst aktiv werden, damit nicht im nächsten Augenblick alles aus den Fugen gerät?
Elisa Manig lebt in Hamburg und ist 1987 in Karl-Marx-Stadt (heute Chemnitz) geboren. Bis 2011 absolvierte sie eine Ausbildung zur Goldschmiedin und begann dann ein Studium der Freien Kunst an der Muthesius Kunsthochschule Kiel, welches sie 2014 und an der HfBK Dresden fortführte und 2018 als Meisterschülerin von Monika Brandmeier abschloss. Im selben Jahr erhielt sie das Sächsische Landesstipendium. Ihre Arbeiten waren bereits in zahlreichen Ausstellungen vertreten, u.a. im Hygiene Museum und im Kunstverein Meißen. Auf der POSITIONS Berlin Art Fair 2020 hat Elisa Manig ihre Werke im Rahmen der kuratierten Sonderausstellung Academy POSITIONS by Berlin Hyp präsentiert und wurde dafür mit dem Berlin Hyp – Kunstpreis ausgezeichnet. Als Gewinnerin war sie im vergangenen Jahr mit einer Einzelausstellung auf der POSITIONS Berlin Art Fair vertreten.
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